Ein frohes neues Jahr

Mein erster freier Vormittag seit drei Wochen. 
Es ist so ruhig, ich glaube es kaum.
Niemand braucht, niemand will, niemand muss.

Die letzte Zeit war schön, sie war gemütlich, aber auch anstrengend und in meinem Fall auch sehr traurig, denn meine Oma ist nach langer Krankheit am 25.12. verstorben. Ihr Tod ist ein großer Verlust für mich, auch wenn ich natürlich weiß, dass die fröhliche, dicke, unmögliche und herrlich laute Frau, die mir heute fehlt, schon sehr viel länger nicht mehr bei uns ist.

Trotzdem möchte ich mich auch hier an sie erinnern und an das, was sie für mich bedeutet hat.


Ich werde mich sicher noch oft dabei erwischen, dass ich sie anrufen möchte, um ihr zu erzählen, was ich erlebt habe, dass ich gerade frisches Brot gebacken habe oder dass ich mit meinem Kaffee in der Sonne sitze.
Meine Oma Irmgard hat es geschafft, dass ich meinen Kindern eine frische Scheibe Brot mit dick Butter und Himbeermarmelade richte und jedes Mal ihre Stimme höre, wenn ich dann sage "des isch des beschte vom Tag" denn besser als so ein Brot kann der Tag tatsächlich nicht werden.
An Weihnachten hat sie uns immer von der Himmelswerkstatt erzählt und ich stelle mir vor, wie sie jetzt vielleicht selbst ein paar Engelchen und Lumpazis durch die Gegend scheucht und auf Johan Lafer wartet, um dem endlich das Kochen beizubringen.
Sie war für mich da, laut und lustig; wir waren ihre Schlawiner, ihre Hexle und ihre kleinen Späner. Durch sie weiß ich, was ein Wohlfühlgewicht ist und wie gut Bettwäsche riechen kann.
Oma Irmgard hat es irgendwie geschafft, dass immer alles etwas Besonderes war. Das goldene Servicle zum Frühstück, Geschichten von Früher, belegte Brötchen auf der Couch und Süßigkeiten aus dem Zauberkeller. Der Ofen war wärmer, das Licht gemütlicher und die Ovomaltine war bei ihr leckerer als anderswo. Und dafür werde ich ihr immer dankbar sein


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