Früher und Heute - Folge 1: Schlaf

Es gibt Moment, da erinnere ich mich daran, dass es früher einmal alles ganz anders gewesen ist.
Nicht nur dass ich geraucht und getrunken habe wann und was ich wollte, nein. Das habe ich längst unter "Meine glorreichen Jugendzeiten" abgehakt. Die Erinnerung an Schlaf dagegen aber noch nicht.


SCHLAF....
 
Früher: Ich habe mich gut unterhalten, einen Film gesehen, auf der Couch gechillt. Daheimbleiben rockt eben auch mal. Nach einer letzten Zigarette auf dem Balkon und einer entspannten Dusche gehe ich am Samstag Abend zufrieden gegen 23:45 Uhr ins Bett, lege mich gemütlich auf meine Matratze, rücke das Kissen zurecht und schlafe ein. Knappe 11 Stunden später ärgere ich mich tierisch, dass mein Zimmernachbar seine Tür batscht. Es ist Sonntag, darum mache ich den Fernseher an und döse weiter.

Heute: Es ist ebenfalls Samstag, ca 16 Uhr, ich möchte gerne ins Bett. Stattdessen backe ich Waffeln, kaufe ein, koche, füttere und mache bettfertig. Jetzt ist es 20 Uhr. Die Kleine tanzt auf der Couch, die Große ruft uns im fünf-Minuten-Takt zu sich. Hörspiel nochmal anmachen, Licht mehr, Licht weniger, Socken aus, Socken wieder an, nochmal trinken, Pipi. Zwischendurch versuchen wir, eine Folge unserer Lieblingsserie zu gucken. Ich trinke Tee, esse eine Tafel Milka mit Kuhflecken vor lauter Frust. Ein Geist, die Taschenlampe ist runtergefallen, nochmal trinken. Treppelaufen macht einen straffen Po und irgendwie muss ich ja die 100 Gramm Tafel wieder loswerden. Inzwischen ist es halb 10, das Baby ist mir auf dem Arm eingeschlafen, ich kann kaum noch die Augen offen halten.
Gegen 11 Uhr bin ich im Bett, das Baby inzwischen wieder wach und am trinken. Schlafposition zwischen Kind, Stillkissen und Decke. Wenig später liegt das Baby quer, die Große auf der anderen Seite, natürlich ebenfalls quer, ich habe einen Kopf auf dem Bauch und Füße im Gesicht, das nenn ich Mutterglück. Die Kleine trinkt um 2, um 4 und um 6, fällt um 3 aus dem Bett, gibt mir um halb 4 eine Kopfnuss, dass ich weinen möchte und singt ab viertel nach 6 "Alle Leut". Die Große redet im Schlaf, wühlt sich durch alle Decken. Um halb 3 muss sie Pipi, um 5 dringend trinken und von ihrem Traum erzählen. Um 7 schlafen plötzlich alle wieder, um halb 8 werde ich mit den Worten "Waffeln und Pfannkuchen" aus dem Bett geworfen. Es ist Sonntag und ich glaube, ich habe wieder mal nicht geschlafen. Wenn es nach mir ginge, müsste man als Mutter einem Single mit Schlafproblemen eine runterhauen dürfen. Einfach so, ohne Vorwarnung. Ich mache mir demnächst ein T-Shirt auf dem steht "I haven't slept in four years". Verdammt, es sind inzwischen fast 5.
Und das Baby ruft.
In diesem Sinne...Auf in einen weiteren Samstag und ein schönes und erholsames Wochenende....

BUAHAHAHAHAHA!!!!!!!!!!!!!!!!

Kommentare

Beliebte Posts