ABC für werdende Eltern L bis N

L
Lieblingsserie: Wichtig! Vor das Kind kommt in aller Ruhe gucken. Alle Folgen. In Ruhe. ALLEIN!

Lieblingsspielzeug: Sobald sich da eines herauskristallisiert heißt es Obacht! Wo ist es gekauft worden und wie kriegt man ein zweites? Das Lieblingsspielzeug ist genau die kleine Mietzekatze, die auf der Busfahrt von Oma ins Grüne verschütt geht und die man NIE wieder findet. Manchmal macht es tatsächlich Sinn, es zweimal zu kaufen. Ansosnten muss ich aus leidvoller Erfahrung sagen: Spielsachen müllen eigentlich nur alles zu und werden in den wenigsten Fällen gewertschätzt und bespielt.

Lernen: Tun die Kleinen Immer. Tag und Nacht. Darum heißt die Devise auch: Langsam machen, acht geben und begleiten. Wenn ich Dinge wie „Spielerisch fördern“ oder „Frühkindliche Förderung“ höre, bekomme ich spontan Ausschlag und Brechreiz. Spielen ja, fördern nein. Das machen die alleine und es ist fantastisch, wie gut sich ein nicht gefördertes Kind entwickelt

M
Mützen: Ja, am besten mit Bändel unten, damit sie nicht immer gleich wieder ausgezogen werden können. Im Winter warm, im Frühling leicht, im Sommer am besten mit Verlängerung nach hinten in den Nacken und kleinen Ohrschützern. Oft sind Mützen nur süß und nicht praktisch, aber man lernt ja nie aus

Mütter: Indifferent. Manche sehr hilfreich und ehrlich, andere zu ordentlich und so perfekt, dass man am sich am Liebsten in einer staubigen Ecke des eigenen Heimes vergraben und nie wieder auftauchen möchte. Mütter (und da schließe ich die eigenen Mütter nicht aus) sind ein schwieriges und oft leidiges Thema, aber man findet in der eigenen Mütterlaufbahn eine Handvoll, die ihre Kinder auch Matsch essen lassen und dabei mit einem Glas Prosecco auf eine gute Woche anstoßen.

N
Nervennahrung: Schoki, Nüsse, Gummibärchen. Erlaubt und wichtig. Meine Devise: Alles, was gut tut. Es gibt mit Sicherheit auch etwas mit Agavendicksaft und Tofu. Wenn das schmeckt, dann bittesehr, wenn nicht, dann eben die gefüllten Schokokekse. Wohl bekomms.

Nein: Extrem wichtig und daher extrem sparsam zu benutzen. Nein ist der heiße Herd, die Straße, eventuell ein Messer oder die Treppenstufe. Kartoffelbrei in die Haare ist ein „Ou man, Hase!!!“, Gänseblümchen im Mund ein „Schmeckts?“ und ein ausgeschütteter Papierkorb allenfalls ein Schulterzucken. Denn ansosnten raffen die Minis den Unterschied nicht. Nein ist wichtig für klara Grenzen. Ein einmal gestecktes Nein muss auch eines blieben. Auch wenn sich dann jemand auf den Boden wirft und schreit.

Normalität: sollte man den meisten Dingen geben. Es fühlt sich zwar meistens alles andere als normal an, aber man entwickelt Routinen, vollgekotzt und vollgebröselt zu sein wird normal, genauso wie ein nettes Gespräch beim Abendessen über die Konsistenz des Windelinhaltes. Deswegen ist es auch so wichtig, dass man Leute findet, die das alles ebenfalls völlig normal finden und dann nicht grün um die Nase werden. Normalität heißt aber auch, dass man sich nicht um alles einen riesigen Kopf macht und bei Kleinigkeiten  nicht in Panik ausbricht. Stürze, Fieberschübe und gegessene Insekten sind normal. Sie klettern und sie fallen, aber in den seltensten Fällen muss ein Arzt ran.
Und wenn man es erst einmal geschafft hat, am Samstag Vormittag mit einem brüllenden Kind in aller Seelenruhe die Runde bei Aldi zu machen, dann weiß man erst, dass man gelebt hat. Und dass Normalität ein sehr weit gefasster Begriff ist.

Kommentare

Beliebte Posts