Eigentlich einfach nur müde...

Es ist wesentlich anstrengender diesmal.
In meiner ersten Schwangerschaft wäre ich noch drei Tage vor der Geburt einen Marathon gelaufen, heute reicht schon der fünfminütige Gang zum Edeka um die Ecke, um mich völlig fertig zu machen.
In den letzten Tagen ist viel passiert. Wir waren an der Ostsee im Urlaub, für mich natürlich ohne viel Entspannung, der Gatte schlief aus, ich hatte das Blag (nicht Balg, ich meine tatsächlich Blag) an der Backe und am Frühstücksbuffett. Mittags zog der Gatte sich dezent zurück und schlief im Hotel oder machte es sich mit einem Buch im Hotelbett bequem und ich war das Entertainment Programm am Strand. Seltsam, er hat sich jeden Abend gewundert, dass ich mit einem Bilderbuch in der Hand und der Großen im Arm eingeschlafen bin und es nicht mehr geschafft habe, mich im Negligee auf der Couch zu räkeln... Naja.

Als nächstes kamen dann die Schwiegereltern für einen langen Besuch, der noch bis Ende des Monats andauert. Die Große hat Geburtstag gefeiert und ich war ziemlich am rotieren.


Kennt sich hier wer ein wenig mit Horoskopen aus? Wenn ja, dann wird es schon alles sagen, wenn ich schreibe: Ich bin Krebs. Von Natur aus und durch und durch. Für alle nicht- Astrologischen: Wir sind ganz gern für uns, brauchen nicht viel Aufmerksamkeit und haben ungern die Bude voll, auch wenn wir gute Gastgeber und äußerst nette Menschen sind.
Große Feiern im Eigenheim sind demnach zunächst einmal grundsätzlich nicht sehr krebsig. Nichtsdestotrotz, das Kind hat nicht nur Geburtstag, es hat auch liebe kleine Freunde, die Freunde haben freundliche Mütter und Väter, holla die Waldfee, ab geht die Lutzi.
Mit leichtem Panikzucken im Augenwinkel habe ich bereits an Ostern einen Sandkasten besorgt, den der Gatte hoffentlich bald aufstellt, wenig später noch ein großes Planschbecken und ein Sonnensegel für den Minigarten, damit auch keiner der Kleinen aus Versehen verbrutzelt. Die Kellertreppe müssen wir noch sichern, das Gartentürchen mit einem Fahrradschloss versehen. Nächstes Problem: Essen... Tja, auch hier habe ich viele Ideen und werde eventuell sogar die bereits angereiste Schwiegermutter dazu verdonnern, mir beim Backen und Schnibbeln zu helfen. Prinzessin Lilifee-Kuchen, den hat das Kind höchst entzückt als Backmischung entdeckt und zusätzlich einen grünen Schokoladenkuchen mit blauen und grünen Blumen darauf erfunden, den ich zu backen habe. Blätterteigteilchen mit Speck für die Vatis, Rohkost für die Muttis, einen Dipp, eine Kinderbowle, Muffins und Obstsalat. Und am Abend? Würstchen und Kartoffelsalat für... Summa summarum... 28 Leute? Langsam zieht sich der Krebs in seine Muschel zurück. Mit Schnappatmung und zittrigen Beinchen. Ist ja nur einmal im Jahr. Der Krebs atmet in eine kleine Papiertüte. Ist ja bald vorbei...

Im Endeffekt war es aber sogar sehr nett, es waren weniger Leute als gedacht und keiner blieb zum Abendessen, da sich die Kinder müde getobt hatten.
Über den Rest des Wochenendes waren dann also noch die Schwiegies, meine Eltern, Bruder mit Familie und ein weiterer Onkel mit Frau da. Es erinnerte sehr stark intalienische Großfamilie, eigentlich sehr schön, aber auch etwas voll. 
Und ich hab mich wohl doch überanstrengt, denn ich hatte tagelang seltsame, nicht wirklich zuordenbare Kontraktionen und musste am Montag zum Arzt, wo ich Magnesium verschrieben kriegte.

Heute reisen die Schwiegies noch ein bisschen weiter, Freunde besuchen, und ich würde sehr gerne heute abend die Große vor acht ins Bett bringen und sehr stumpfsinning Vampire Diaries und Buffy gucken, mal sehen, ob das klappt... Bei Madame ist nämlich gewaltig der Wurm drin, ein Wachstumsschub, der sich gewaschen hat, aber davon schreibe ich morgen, jetzt leg ich mich erstmal für eine Stunde aufs Ohr, ich bin so platt wie schon lange nicht mehr.
 

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