Mein Messi-Mädchen...

Wir haben ein Problem. Eigentlich habe ich immer darüber gelacht und

abgewinkt, ist halt ihre Art, ein kleiner Spleen macht doch nur noch

liebenswerter, gerade wenn man drei ist, süße Hasenzähne und zwei Zöpfchen

hat. Aber so langsam beschleicht mich das Gefühl, dass wir Schieflage haben,

eventuell sogar mit echtem psychopathischen Hintergrund: Das Kind ist ein

Hamsterer.

Als Definition würde ich folgenden Ansatz wählen:

Hamsterer, der/die – ausgewählte Gruppe kleiner Menschen, 

die es irgendwie schaffen, alles, was

nicht niet- und nagelfest ist, einzuwickeln, in Tüten zu verpacken, 

einen Karton dafür zu finden und diesen Karton dann zu verstecken.

Es begann mit dem auffälligen Verschwinden von Socken, Waschlappen und

Geschirrtüchern aus der frischen Wäsche. Dann wurden die Küchenschubladen,

die Stiftebox und mein Kosmetikschrank Stück für Stück leerer und schließlich

verschwand ohne wirkliches Muster alles vom Korkenzieher über die Puppe bis

zum Taschenrechner aus meinem Schreibtisch. Gleichzeitig stieß ich bei

vorsichtigen Erkundungstouren im ganzen Haus auf kleine Nester aus

gemischtem Kleinkram, der sorgsam in Söckchen verpackt, in Tütchen gesteckt

und unter einem Küchentuch verborgen war. Stellen Sie sich bitte einmal vor, wie

Sie bei jeder Gelegenheit und in jedem Eckchen ein anderes Tütchen Mischmasch

finden, Spielfiguren, Löffel, Schrauben (woher bloß?) und Bastelschnipsel unter

jedem Kissen und ständig eine gut gemischte Handvoll etwas in der Wäschebox.

Ich bin mit meinem Latein am Ende. Warum hat diese seltsame Eigenheit mit den

frühen Zügen eines Total-Messi gerade mein Kind erwischt? Gibt es vielleicht

andere betroffene Eltern für einen Gesprächskreis? Noch jemand, der ständig

Stöckchen, Steinchen und Spielkarten zwischen seinen Unterhosen findet? Ich

wäre sehr dankbar um Zuschrift und ein wenig Zuspruch!! Denn seien wir ehrlich

- an dieser Stelle beginnt mein linkes Augenlid heftig zu zucken – Ostern und 
Geburtstag nahen und das bedeutet zwangsläufig neue Spielsachen und viel Papier,

um es gut verschnürt direkt in der hintersten Ecke der Topfschublade zu

verstecken.

Habe alle Verwandten angewiesen, Bücher zu schenken, große Bücher, die nicht

in eine Socke passen. Ansonsten bleibt wohl nichts als Warten und Hoffen...