ABC für werdende Eltern I - K
I
Improvisation: Käsebrot geht gar nicht?
Dann vielleicht Drachenzahn-Ecken mit Ketchup-Blut? Verkleiden geht auch mit
Schal, und ein schwarzer Kajal bewirkt Wunder in jeder Lebenslage.
Improvisation heißt, sich auch mal selbst zum Obst machen, am Sonntagmittag ein
Picknick auf dem Balkon, Fingerfarben in der Badewanne, Küchentuch als
Notwindel, Möhrenstück statt Kühl-Akku fürs Zahnen oder Spülbecken als
Baby-Wännchen. Läuft. Ist nicht immer alles idyllisch, aber es läuft.
Integration: Wir Großen haben schon ein
Leben, die Minis wirbeln es zwar völlig durcheinander, doch es ist meiner
Meinung nach unerlässlich, dass die Kinder in unser Leben integriert werden und
nicht alles nur nach ihrer Nase läuft. Der Abend gehört (sobald die Zwerge mehr
als zwei Stunden am Stück schlafen) wieder den Eltern. Minis dürfen auf dem Arm
schlafen, klar. Aber Mama und Papa verdienen auch jeden Tag ein paar Minuten
füreinander. Mit Kindern ändert sich alles, aber man kann sie auch im Hochstuhl
in die Küche setzen, während man selbst Salat putzt oder man kann sie schon ab
einem Jahr einbeziehen beim Backen oder Kochen (oft tut es ein großer
Rührlöffel und eine leere Schüssel). Sie wollen dabei sein und wollen helfen,
das sollte man ausnutzen. Und sie verstehen so wesentlich besser, dass sich der Obstsalat nicht von selber zaubert und dass Kuchen tatsächlich gerührt und gebacken werden muss, ehe er fertig ist. Die Dinge passieren nicht einfach, sie machen Arbeit und wenn man hilft, dann geht es schneller. Außerdem gibt es für Eltern kaum etwas wichtigeres, als die kleinen Ratten zu beschäftigen, denn - sind wir mal ehrlich - sie sind egoistische Arschlöcher, aber sie wissen es noch nicht besser
J
Jeanslatzhose: Nein. Niemals! Unpraktisch,
unbequem und echt eine doofe Erfindung, die mit unserer romantischen
Vorstellung vom kleinen Racker spielt. Nein! Oder frühestens, wenn die Minis
Laufen können. Ansonsten niemals. Niemals!
K
Krankes Baby: Oh weh! Oft, viel und man
leidet schrecklich mit. Leider feuert das Immunsystem in alle Richtungen,
Fieber und Durchfall bei jedem Zahn und nächtliche Hustenattacken, weil der
Schleim überhandnimmt. Als Eltern hat man keine Chance. Nasentröpfchen ab und
zu, Inhalieren wenn es schlimm wird, Zwiebelsäckchen auf die Ohren,
Schmalzwickel auf die Brust und ansonsten Abwarten und Kuscheln. Antibiotikum am besten gar nicht, denn die meisten Krankheiten sind viral und da hilft nunmal ein Medikament gegen Bakterien nicht, das kann sich jeder vorstellen, der Bio in der Schule hatte oder für fünf Pfennig nachdenkt. Wenn man gar nicht drumrumkommt, dann hinterher auf jeden Fall den Darm wieder aufbauen mit Bifidobakterien und Laktobazillen. Antibiotika machen nicht nur die Ohrenentzündung weg, sondern auch den Darm steril und dann kommt direkt der nächste Infekt durch die ungeschützte Darmschleimhaut. Ein Teufelskreis, der die Gesundheit ruiniert. Übrigens auch bei den Großen.
Krabbelkurse: Unersetzlich! Nicht für
das Kind, aber für Mutti. Nicht wegen Bonding und anderer blabla-Worte der Erziehungsratgeber,
sondern schlicht und ergreifend wegen Kaffeeklatsch mit anderen Muttis. Wer ist
wo wund, hat wie geschlafen, weiß wo nicht mehr weiter? Alles raus und
aufgetankt mit dem Wissen nach Hause, dass man definitiv nicht alles verkehrt
macht und andere Mütter genauso wenig perfekt sind, wie man selbst. Zumindest
wenn sie ehrlich sind.
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